
Der Labordienstleister Bioscientia in Ingelheim im Kreis Mainz-Bingen will ab Ende kommender Woche positive Corona-Tests auch auf mutierte Varianten aus Großbritannien oder Südafrika untersuchen.
Dieses Verfahren nennt man Sequenzierung. Es werde gerade alles vorbereitet, um es bei positiven Corona-Tests anwenden zu können, sagte ein Sprecher des Ingelheimer Unternehems dem SWR. Bei anderen Untersuchungen, beispielsweise bei der Krebsforschung, mache Bioscientia bereits Gebrauch von der Sequenzierung.
Für die genauere Bestimmung des Coronavirus müssten Maschinen entsprechend eingerichtet werden, das werde derzeit getan. Das dafür entsprechende Material sei bereits im Haus, Ende nächster Woche könne dann vermutlich gestartet werden. Wie viele positive Corona-Tests genauer untersucht werden, sei davon abhängig, welche Anforderungen das Robert Koch-Institut stelle. Die Mainzer Universitätsmedizin beschäftigt sich ebenfalls bereits mit der Sequenzierung. Das weitere Vorgehen werde momentan geprüft, so eine Sprecherin
Bund finanziert das Verfahren
Das Bundesgesundheitsministerium sieht eine Verordnung vor, um die Sequenzierung in Deutschland auszuweiten und bessere Rückschlüsse zur Verbreitung der neuen Mutationen zu gewinnen. Ein Entwurf sieht vor, dass Labore in Deutschland wöchentlich bis zu fünf Prozent ihrer Corona-Tests molekular untersuchen und die Ergebnisse an das Robert Koch-Institut übermitteln. Die höheren Kosten für diese Analysen übernimmt der Bund, pro Datensatz sollen die Labore 200 Euro erhalten. Rechtliche Grundlage ist das jüngst vom Bundestag verabschiedete dritte Bevölkerungsschutzgesetz.
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